Energie- und Wasserkosten für städtische Liegenschaften um 14 Prozent angestiegen
Der aktuelle Energiebericht 2023 der Stadt Köln, der die Verbrauchsdaten für das Jahr 2022 beinhaltet, liegt vor. Die Energie- und Wasserkosten für den Gebäudebestand der Stadt Köln, einschließlich der Kulturbauten und dem Wohnungswesen, betragen für das Jahr 2022 rund 46 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anstieg von rund sechs Millionen Euro oder 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Energiebericht 2023 spiegelt unter anderem die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wider. Engpässe in der Energieversorgung erforderten alternative Lösungen, was trotz erfolgreicher Einsparungen beim Heizen zu steigenden Energiekosten führte.
Die Heizkosten machen den größten Teil der Energiekosten aus. Mit etwa 27 Millionen Euro entsprechen sie fast 60 Prozent der Gesamtenergiekosten und sind um 47 Prozent gestiegen. Die Stromkosten stiegen um 35 Prozent, wobei der Preis für elektrische Energie leicht gesunken ist. Die Wasserkosten verzeichneten einen moderaten Anstieg von sechs Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr zeigen die Verbrauchswerte für 2022 eine Reduzierung der Heizenergie um 11 Prozent, aber auch die Steigerungen im Strom- und Wasserbrauch. Dies lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass in der zweiten Jahreshälfte 2022 die Corona-Einschränkungen weitestgehend aufgehoben wurden und der normale Betrieb in Schulen-, Verwaltung- und Museen wieder stattfinden konnte.
Verschiedene Maßnahmen wie etwa der Einschränkung von häufigem Lüften in den Schulen oder der Absenkung von Raumtemperaturen in Verwaltungsgebäuden (Grundlage: Verordnungen zur kurz- und mittelfristigen Sicherung der Energieversorgung), hat sich der Verbrauch im Bereich Heizung verringert. Andererseits ist der Stromverbrauch gestiegen, da Arbeitnehmer wieder überwiegend im Büro und weniger im Homeoffice arbeiten. Auch der verstärkte Einsatz von Lüftungsanlagen in Schulen haben dazu geführt, dass der Verbrauch im Bereich Strom wieder zugenommen hat. Der gestiegene Wasserverbrauch begründet sich hingegen besonders durch den in 2022 wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Die Gebäudewirtschaft verfolgt die konsequente Anwendung der Energieleitlinien zur Sicherstellung eines effizienten Energiestandards und führt Kontrollen von Energieverbräuchen über das Energie-Monitoring System InterWatt durch. Zusätzlich werden Messungen von elektrischen Anlagen in den Gebäuden der Stadt durchgeführt und bei Bedarf Einstellungen optimiert oder in Energieanalysen mit eingearbeitet. Der mobile Energiedienst des Energiemanagements überprüft die technischen Anlagen in den Gebäuden routinemäßig und in Fällen von besonderen Auffälligkeiten. Hierbei werden die vorhandenen technischen Einrichtungen von Heizungs-, Elektro- und Sanitärinstallationen (Wasserversorgung) in Augenschein genommen und automatisierte Einstellungen an eine optimale Nutzung angepasst.
Die Verwaltung erstellt seit 2005 jährlich einen Energiebericht für die städtischen Gebäude, die sich im Sondervermögen der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln befinden. Der Bericht 2023 für das Verbrauchsjahr 2022 beinhaltet die Verbrauchs- und Kostendaten der Gebäude aus dem Sondervermögen, also Verwaltungsgebäude, Schulen, Kitas, Grünobjekte und Museen der Stadt Köln sowie den Gebäuden des Amtes für Wohnungswesen. Die Berufsfeuerwehr hat aus personellen Gründen für das Jahr keinen Energiebericht erstellen können.