yellow van on yellow grass field

Bei Untersuchungen des Landesumweltamts (LANUV), die von der Bezirksregierung Köln im Rahmen einer Umweltinspektion in Auftrag gegeben wurden, ergaben sich an einigen Messpunkten in Opladen Anhaltspunkte für eine Belastung mit Polychlorierten Biphenylen (PCB). Analysiert wurden Löwenzahnproben an 11 Standorten in diesem Bereich.

Bei Beprobungen im April und im Juli wurden vor Ort wachsende Löwenzahnpflanzen als Modellpflanzen für zum allgemeinen Verzehr bestimmte Blattgemüse entnommen. Dabei lagen die PCB-Belastungen im April an vier Stellen oberhalb des maximalen Hintergrundgehaltes für NRW. Zwei Proben lagen etwa beim doppelten des Hintergrundgehalts, während die beiden anderen Proben sich nur geringfügig vom Hintergrundgehalt abhoben. Aufgrund dieser Ergebnisse waren keine Verzehrempfehlungen auszusprechen.

Es wurde aber eine zweite Beprobung für Juli vereinbart. Diese Ergebnisse liegen nun vor. Dabei wird die vermutete Belastung bestätigt bzw. bei einigen Proben übertroffen.

Die Messpunkte weisen in ihren Belastungen teilweise unterschiedliche Zusammensetzungen auf, sodass zurzeit von verschiedenen Quellen ausgegangen werden muss. Insgesamt können die gefundenen PCB-Belastungen sowohl über den Luftpfad eingetragen worden sein, als auch aus dem Boden stammen. Zur Aufklärung werden nun umgehend weitere Untersuchungen durchgeführt.

BRK hat das LANUV mit einer sog. „Grünkohlexposition“ beauftragt. „Grünkohl ist aufgrund seiner großen Blattoberfläche und der mächtigen Wachsschicht auf den Blättern ein sehr guter Bioindikator für PCB-Belastungen, die über den Luftpfad eingetragen werden und wurde schon in vielen Untersuchungen erfolgreich eingesetzt“, so Dr. Katja Hombrecher vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW. „Die Grünkohlpflanzen werden dabei in Pflanzcontainer mit einem unbelasteten Substrat gesetzt, sodass Einträge aus dem Boden ausgeschlossen werden können.“ Die Grünkohlpflanzen werden an mehreren Stellen in Opladen ausgebracht, im November geerntet und auf ihre PCB-Gehalte untersucht. Sollten auch im Grünkohl erhöhte Werte festgestellt werden, lässt dies Rückschlüsse auf die Art des Eintrags zu. Ziel ist es, mögliche Quellen zu identifizieren.

Zur Klärung, ob die PCB-Belastungen eventuell aus dem Boden stammen, führt die Stadt Leverkusen (Fachbereich Umwelt) gemeinsam mit dem LANUV Bodenuntersuchungen durch.

Von einer unmittelbaren Gesundheitsgefährdung sei nicht auszugehen, so die Experten des LANUV. Zur Vorsorge wird die Stadt Leverkusen dennoch Verzehrsempfehlungen für selbstangebautes Gemüse herausgeben, bis die Daten aus den beiden geschilderten Messprogrammen vorliegen.