a garbage truck is parked on the side of the road

Auf dem Gelände des Heizkraftwerks Köln-Merkenich ist eine neue Anlage für die Verbrennung von Klärschlamm geplant. Das sorgt bei den Anwohnern für großen Unmut. 

Mit den Rückständen aus Klärwerken setzt sich niemand gerne auseinander, doch mit der Neufassung der Klärschlamm- und Düngeverordnung muss nun auch die Stadt Köln handeln. Während die gern genutzte Möglichkeit, Klärschlamm als Düngemittel in der Landwirtschaft einzusetzen, stark eingeschränkt wurde, ist gleichzeitig die Phosphor-Knappheit zum Problem geworden. Der Rohstoff muss zurückgewonnen werden.

In Köln-Merkenich ist daher nun der Bau einer Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) geplant, die den Schlamm der Rheinmetropole, aber auch zusätzlich den der ganzen Region entsorgen soll. Auch eine Phosphor-Recycling-Anlage ist geplant. Doch die Pläne sorgen im Kölner Norden bei den Anwohnern für Unmut.

 

“Mülleimer für das ganze westliche Rheinland”

Um fristgerecht 2029 mit der Phosphorrückgewinnung beginnen zu können, soll die Anlage 2028 den Betrieb aufnehmen. Geruchsbelästigung sei in der Umgebung der Anlage nicht zu erwarten, versichert Birgit Konopatzki, Pressesprecherin der Stadtentwässerungsbetriebe Köln – die Luft aus dem Klärschlammbunker werde abgesaugt oder aber gefiltert.

Dennoch gibt es Ärger und Verunsicherung. “Wir verstehen, dass die Bedingungen in Merkenich günstig sind, aber aus Sicht der Menschen hier stellt es eine weitere Verschlechterung dar”, so Mattis Dieterich, Vorsitzender des Ortsverbandes der SPD.

Der Norden sei bereits durch eine Reihe von Emissionsquellen belastet, sagt Helga Wagner, die Vorsitzende des Bürgervereins des benachbarten Stadtteils Lindweiler. “Wir müssen schon mit drei Müllverbrennungsanlagen leben – eine in Niehl, zwei in Leverkusen – außerdem mit Ford und der chemischen Industrie im Umkreis”, sagt sie. “Jetzt sollen wir zum Mülleimer für das ganze westliche Rheinland werden!”

 

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